Sie sind vom Qualitätsmedium zu einem Propaganda-Instrument der Eliten geworden. Die Macher der Aktuellen Kamera würden heute vor Neid erblassen.
Es vergeht kaum noch eine Tagesschau-Ausgabe, es vergeht keine Ausgabe einst angesehener Zeitungen, in der nicht irgendeine Meldung unter's Volk gebracht wird, die sich bei näherem Hinsehen in Luft auflöst: Man denke an die Bilder von Bergamo, die dem Corona-Irrsinn erst so richtig Fahrt gegeben haben. Man denke an die Meldungen über die bösen Russen, denen seit eineinhalb Jahren schon nächsten Monat die Waffen ausgehen sollen. Oder man denke an einen Ronzheimer mitten im Kampfgetümmel und dem plötzlich auftauchenden Green Screen. Und nun die Meldungen über das, was in Israel und Gaza passiert und das man glauben kann oder auch nicht.
Tagesschau & Co als verlässliche Medien haben ausgedient. Nie war es notwendiger denn je, sich mit alternativen Informationsquellen zu befassen und da bietet das Internet die besten und gleichzeitig schlechtesten Möglichkeiten. Twitter aka X sticht hier besonders hervor - allein schon deshalb, weil sich die regierenden Eliten-Vertreter aus gutem Grund nach Kräften bemühen, Twitter den Garaus zu machen. Man hat fast den Eindruck, Twitter pinkele mit seiner bloßen Existenz den Eliten an genau den richtigen Stellen ans Bein.
Warum Twitter statt Tagesschau?
Auch wenn Twitter/X sicher nur eine ergänzende Informationsquelle sein kann und einem das Selberdenken ohnehin nicht abgenommen werden sollte, kann es als ergänzende Informations- und schnelle Nachrichtenquelle dienen. Hier ein paar positive und auch negative Stichpunkte dazu:
- Twitter ist hochaktuell. Das, was in der Tagesschau erst nach Stunden und in Zeitungen frühestens nach einem Tag veröffentlicht wird, hat Twitter zu diesem Zeitpunkt schon längst in extenso durchgekaut.
- Die Qualität der Nachrichtenquellen auf Twitter variiert stark, und es gibt auch viele Fehlinformationen. Man muss schon aufpassen, was da alles veröffentlicht wird und v.a. auch, von wem es veröffentlicht wird.
- Twitter ermöglicht es jedem -auch dir- Informationen zu teilen. Das Problem: Eine Verifizierung dessen, was da verbreitet wird, ist nur begrenzt möglich - du musst schon deinen eigenen kritischen Verstand benutzen um das, was auf Twitter veröffentlicht wird, einzuordnen und zu bewerten. Aber das ist bei Tagesschau & Co auch nicht anders.
- Auf Twitter hast du die Kontrolle darüber, wem du folgst und dies kann dazu führen, dass du in einer "Filterblase" gefangen bist, in der du nur noch Nachrichten von bestimmten Quellen oder Standpunkten siehst. Die Vielfalt z.B. der Zeitungsangebote bietet da zumindest theoretisch eine breitere Palette von Perspektiven (Hauptsache, du liest nicht nur die RNZ).
Dennoch kann Twitter eine wertvolle Ergänzung zu deinen Nachrichtenquellen sein, um aktuelle Ereignisse zu verfolgen und verschiedene Standpunkte in einer einzigen Timeline kennenzulernen. Klare Vorteile von Twitter sind:
- Twitter ermöglicht es dir, Nachrichten in Echtzeit zu verfolgen, da Informationen schneller auf Twitter erscheinen als in traditionellen Medien.
- Du kannst Nachrichten aus einer breiten Palette von Quellen, darunter Journalisten, Experten, Regierungen und Bürgerjournalisten verfolgen.
- Durch die Begrenzung auf 280 Zeichen pro Tweet (zumindest in Standard-Accounts) werden Informationen knapp und präzise präsentiert.
- Du kannst auf Tweets antworten, du kannst retweeten und diskutieren, was dann zu einem breiteren Meinungsaustausch führt. Du erreichst über Twitter Menschen, an die du sonst nie herankommen würdest.
- Du musst allerdings auch ein dickes Fell entwickeln, wenn du dich aktiv einbringst. Der Ton ist mehr als rau, insbesondere dann, wenn du eine Meinung vertrittst, die die Blase nicht goutiert.
- Durch das Folgen von Accounts, durch Listen und Hashtags kannst du deine Nachrichtenquellen an deine Interessen anpassen.
Telegram oder Twitter?
Twitter und Telegram sind verschiedene Plattformen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vorteilen in Bezug auf die Bereitstellung von Nachrichten. Vorteile von Twitter gegenüber Telegram sind:
- Twitter ist in der Regel eine öffentliche Plattform, auf der Tweets von jedem gesehen werden können, es sei denn, der Benutzer hat sein Konto auf privat gesetzt. Diese Öffentlichkeit ermöglicht eine breitere Reichweite der Nachrichten.
- Twitter zeigt aktuelle Trends und Themen an, die in Echtzeit diskutiert werden, was nützlich ist, um auf dem Laufenden zu bleiben.
- Die Begrenzung des Textumfangs pro Tweet zwingt zur Klarheit und Prägnanz bei der Nachrichtendarstellung.
Twitter und Telegram bedienen unterschiedliche Zwecke und Zielgruppen. Twitter ist in erster Linie eine öffentliche Plattform für die Echtzeitkommunikation und das Teilen von Nachrichten und Meinungen, während Telegram mehr auf private Kommunikation und das Teilen von Inhalten in ausgewählten Gruppen ausgerichtet ist.
Ein großer Nachteil von Telegram ist es, dass man sich in Gruppen bewegen muss, die man nacheinander öffnen und lesen oder zumindest überfliegen muss. Das kostet gegenüber einem schnellen Blick in die Twitter-Timeline elend viel Zeit. Hinzu kommt, dass viele gleiche Nachrichten in mehreren Gruppen geteilt werden, was das Ganze zum einen unübersichtlich macht und zum anderen die Blasenbildung fördert.
Twitter sinnvoll nutzen
Du kannst Twitter effektiv für die politische Informationsgewinnung nutzen, indem du die folgenden Schritte befolgst:
- Folge (=abonniere) relevanten politischen Accounts: Suche nach politischen Journalisten, Politikern, politischen Parteien, Think Tanks und Experten (um Himmels willen, ist dieses Wort "Experte" mittlerweile verbrannt...) und folge deren Twitter-Accounts.
- Organisiere interessante Accounts in Listen, um den Überblick zu behalten. Du kannst Listen für verschiedene Themen oder Parteien erstellen - dies funktioniert auch ohne Abonnement eines Accounts.
- Nutze relevante "Hashtags", um gezielt nach politischen Themen zu suchen. Dies ermöglicht dir, Tweets zu finden, die zu deinen Interessen passen.
- Nimm an politischen Diskussionen teil, beantworte Tweets, teile deine Meinung und stelle Fragen. Die Interaktion mit anderen Nutzern kann dein Verständnis für bestimmte Zusammenhänge vertiefen - dich allerdings auch gehörig in die Irre leiten.
- Ziehe das Gelesene immer in Zweifel und überprüfe die Quellen und Fakten, bevor du Informationen als wahr akzeptierst. Faustregel: Alles, was nicht auf gleichzeitig drei voneinander unabhängigen Kanälen zu finden ist, ist unwahr.
- Folge nicht nur einer politischen Richtung. Um ein ausgewogenes Bild zu erhalten, folge einer breiten Palette von politischen Stimmen. Im Zweifel auch der Antifa oder Nancy Faeser.
- Begrenze die Zeit, die du auf Twitter verbringst. Das Ganze hat Suchtcharakter und schnell wirst du in einen Sog hineingezogen, dem du nur noch schwer entkommst - aber das ist bei den anderen sozialen Medien auch nicht viel anders.
- Denke daran, dass alles, was du auf Twitter teilst, öffentlich ist. Achte auf die Privatsphäre deiner eigenen Beiträge und respektiere die Privatsphäre anderer (völlig unzulässig ist z.B. das "Doxing" von Accounts, die bewusst unter einem Pseudonym twittern).
Accounts, denen du folgen solltest.
Auf Twitter findest du viel Müll, aber auch ausgesprochene Perlen. Für den ersten Überblick kannst du den folgenden Qualitäts-Accounts folgen, die ich dir hier vorstelle - manche kennst du vermutlich aus Telegram, Facebook oder anderen Plattformen:
Kritische Analytiker:
Fast schon Wutbürger, aber lesenswert:
Schwerpunktmäßig Corona:
Durchaus lesbare Zeitungen:
Unverzichtbare Blogger:
Der Chef:
Und meine Wenigkeit:
Sonstige Informationsquellen
Twitter kann sicher nicht das Nonplusultra der Informationsbeschaffung sein - zu viel Müll tummelt sich hier und man muss ihn mit kritischem Blick nicht aussortieren, sondern einfach überscrollen. Manchmal bleibt man trotzdem hängen und amüsiert (oder ärgert sich) über das Veröffentlichte. Und man muss offen für Neues sein, denn immer wieder wird irgendetwas in die Timeline gespült, was sich als wertvoll erweist.
Daneben gibt es zwei andere Informationsquellen, die ich dir ans Herz legen möchte:
Deutschlandfunk
Da ist einmal der gute alte Deutschlandfunk: Der ist nach wie vor hörenswert, allein schon, weil er die Sicht der etablierten Medien transportiert - und das auf durchaus qualitativ hohem Niveau. Das dämliche Gegendere muss man überhören.
Der Deutschlandfunk hat sogar eine eigene App: Dlf – Die Nachrichten
Kontrafunk
Und dann gibt es da noch Kontrafunk - quasi die Neuauflage des Deutschlandfunks, wie er einmal war. Tatsächlich sammeln sich hier einige Macher, die einst ihre Heimat im Deutschlandfunk hatten.
Die Webseite des Kontrafunks mit einer Programmtafel findest du hier: Kontrafunk.
Der Livestream ist hier abrufbar: Kontrafunk Livestream
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Bildquelle: Pexels (Philppe Serrand)